LKW-Transporte
Veränderungen im Transportmarkt Europa

Der Transportmarkt in Europa ist geprägt von gegenläufigen Entwicklungen:

Immer mehr Güter werden auf der Strasse transportiert. Volumenmässig sind es aktuell über 85%, vor 3 Jahren waren es noch 82%. Der starke Anstieg des Online-Handels führt regelmässig zu Überlastungen in Verteilzentren.

Gleichzeitig gibt es in Europa 13% weniger Fernfahrer als im 2019. In Zahlen ausgedrückt: in Grossbritannien fehlen rund 100’000 Fahrer, in Deutschland 60 – 80’000. Dort gehen jedes Jahr 30’000 Fahrer in Rente, nur 15’000 Junge kommen nach.

Im Moment hat dies in Grossbritannien u.a. folgende Auswirkungen:

• Tankstellen können nicht mehr beliefert werden
• Zu transportierende Flüssigkeiten wie Milch müssen vernichtet werden

Doch es handelt sich hierbei nicht um ein «Inselproblem» sondern betrifft weite Teile Europas, wo die Beschaffung von genügend Frachtraum zu einer dauerhaften Herausforderung geworden ist. Gleichzeitig müssen Verteil- und Umschlagszentren ausgebaut werden, was kostenintensiv ist und nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann.

Immer wenn die Nachfrage nach einem Gut (hier Transportkapazitäten) grösser ist als das Angebot führt dies zu Preissteigerungen.

In der Transport- und Logistikbranche fallen aber auch Kostensteigerungen dieses und nächstes Jahr deutlich ins Gewicht:

• Ein akuter Personalmangel in allen Bereichen sowie Zusatzaufwände beim Arbeits- und
Gesundheitsschutz führen zu einer deutlichen Zunahme der Personal- und Lohnkosten.

• Wir registrieren grosse Preissteigerungen bei Neufahrzeugen, Aufbauten, Reifen und
Ersatzteilen. Zudem betragen die Lieferfristen z.B. bei neuen Lastwagen bis zu einem Jahr.

• Lange Wartezeiten beim Ablad bei Grossverteilern, Logistikzentren und Hafenschuppen
verunmöglichen eine effiziente Transportplanung.

• Die Zunahme des Verkehrs auf den Strassen Europas führt wieder zu vermehrten Stausituationen.

• Die Preise für Treibstoff ziehen wieder an.

• Neue gesetzliche Vorgaben in verschiedenen Ländern erhöhen den Aufwand und damit die Kosten

Als Folge dieser Kostensteigerungen rechnen wir für das nächste Jahr im nationalen Verkehr (Schweiz) mit Tariferhöhungen von durchschnittlich 3 %.

Im internationalen Verkehr (Deutschland und EU) werden die Preise sogar deutlich höher steigen.

Wir empfehlen deshalb unseren Kunden für das nächste Jahr wesentlich höhere Transportkosten im Landverkehr zu budgetieren und sich auf Probleme bei der Frachtraumbeschaffung einzustellen. Diese können gemildert werden, wenn Transportaufträge frühzeitig angemeldet werden.

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