Geschätzte Kundschaft,

das Jahr 2022 ist noch nicht einmal zur Hälfte vorbei, aber die Herausforderungen für die Transport- und Logistikbranche reichen bereits jetzt für ein ganzes Jahr.

Die Transport- und Logistikkosten entwickeln sich derzeit so rasant, dass wir uns verpflichtet fühlen, Sie, als unseren Kunden, über diese Situation zu informieren.

Zu den Preissteigerungen im Transport- und Logistikbereich tragen derzeit verschiedene Faktoren bei:

• Anhaltender Fahrermangel in Europa
• Anpassung der in der Logistikbrache teilweise sehr tiefen Löhne
• Rückgang des verfügbaren Laderaumes
• Hohe Treibstoffkosten
• Umsetzung des EU-Mobilitätspaketes 2022

Fahrermangel:
In Europa herrscht akuter Fahrermangel. Dieses strukturelle Problem der gesamten Logistikbranche ist durch eine Mischung aus tiefen Fahrerlöhnen, zum Teil sehr unattraktiven Arbeitsbedingungen und langen Arbeitszeiten entstanden. Hinzu kommt noch der Abzug von ca. 40000 ukrainischen Fahrer, welche sich aufgrund der Kriegssituation zur Landesverteidigung aufgefordert worden sind.

Schätzungen zufolge fehlen auf dem europäischen Frachtmarkt zwischen 200’000 – 300’000 Fahrer.

Kurz- und mittelfristig wird sich das Problem nicht lösen zumal das Durchschnittsalter der Fahrer bei ca. 50 Jahren liegt.

Rückgang des verfügbaren Laderaumes:
Aufgrund der unzureichenden Besetzung der verfügbaren Fahrzeuge kommt es im Transportmarkt zu einem Rückgang des verfügbaren Laderaumes. Hinzu kommt aufgrund der vollen Auftragsbücher eine gestiegene Nachfrage nach Laderaum zum Tragen.

Im Speditionsbereich spürt man einen erheblichen Mehraufwand dem Kunden den geeigneten Laderaum zur Verfügung zu stellen.

Hohe Treibstoffkosten:
Jeder, der ein Auto besitzt oder in den letzten Wochen an einer Tankstelle vorbeigefahren ist, weiss wovon hier die Rede ist. Die gestiegenen Kosten können nicht mehr über den Treibstoffzuschlag abgebildet werden.

Anpassung der in der Logistikbranche teilweise sehr tiefen Löhne:
Aus dem Fahrermangel erwächst Druck auf die Arbeitgeber, die Löhne der Fahrer anzuheben, um nicht noch weiteres, kostbares Personal zu verlieren.

Umsetzung des EU-Mobilitätspaketes 2022:
Das im Februar 2022 eingeführte EU-Mobilitätspaket
(jedes Fahrzeug muss spätestens nach 8 Wochen für 45 Stunden in sein Heimatland zurückkehren) führt zu erheblichen Produktivitätseinbussen und damit zu steigenden Stückkosten.

Diese Faktoren führten in den vergangenen Monaten dazu, dass die Transportpreise sehr stark angestiegen sind.

Wir werden Sie selbstverständlich über diese Entwicklung weiter auf dem Laufenden halten.

Es ist nicht absehbar wie lange und wie stark einzelne Faktoren Einfluss auf die Produktionskosten haben. Diese Gesamtsituation erschwert es uns im Moment, Ihnen den gewohnten Service mit den bestehenden Preisvereinbarungen abzubilden.

Wir werden Sie selbstverständlich weiter auf dem Laufenden halten. Wenn sich die Situation jedoch weiter zuspitzen sollte, sehen wir uns gezwungen ab August 2022 einen temporären Teuerungszuschlag einzuführen.

Wir bitten hierzu um Ihr Verständnis.

Trotz allem möchten wir uns für Ihr bisheriges Vertrauen und Ihre geschätzten Transportaufträge recht herzlichen bedanken und setzen auch in Zukunft auf Ihr partnerschaftliches Verständnis.

Beste Grüsse

Thomas Radauer                                         Peter Eckert
CEO                                                               Verkaufsleiter